Seit vielen Jahren arbeite ich mit der Sony Alpha 9 und verschiedenen Objektiven von Sigma und Sony. Für die Sigma Objektive nutze ich einen Adapter an der Sony Kamera, der für Portraitaufnahmen prima funktioniert. Da die Objektive von Sony einen gewissen hohen Preis haben, habe ich mich für diese Variante entschieden. So kann ich mit meinen bisherigen Sigma-Objektiven weiterhin fotografieren.
Zu meiner Kamera von Sony bin ich 2020 gewechselt (vorher Canon), da ich von Sony Schweiz die Möglichkeit bekommen habe, eine ihrer Kameras und diverse Objektive zu testen. Speziell ging es um den Test des Tieraugenfokus, den Sony 2019 bei vielen Alpha Kameras untergebracht hatte. Sony Schweiz war 2019 via Instagram auf meine Arbeit als Hundefotografin aufmerksam geworden und hatte mich angeschrieben und angefragt, ob ich diesen Fokus bei meinen Fotoshootings mit Hunden testen könne. Seitdem bin ich einfach begeistert von der Zuverlässigkeit von diesem Fokus. Selbst bei schwierigeren Lichtverhältnissen (Gegenlicht) und dunklen Hunden funktioniert er fast einwandfrei und erleichtert mir meine Arbeit als Fotografin sehr. Mein Ausschuss bei Rennaufnahmen von Hunden ist seitdem stark reduziert. Daher bin ich von Canon auf Sony umgestiegen und sehr happy mit meinem Wechsel.
Um verschiedene Perspektiven und Bildstile in meine Arbeit einfliessen zu lassen, habe ich verschiedene Objektive, mit denen ich während meiner Fotoshootings mit Tieren und Menschen arbeite. Nicht jedes Objektiv eignet sich für jedes Shooting, manchmal arbeite ich auch nur mit ein- und demselben Objektiv. Um einen Überblick zu bekommen, stelle ich alle meine Objektive vor, mit denen ich arbeite. Ich gebe Tipps, welches Objektiv sich wofür am Besten eignet und zeige Beispielbilder, die ich mit dem jeweiligen Objektiv gemacht habe.
Sony Tele 70-200mm / f2.8
für Actionaufnahmen
Zusammen mit meiner Kamera, der Alpha Sony 9, ist das Teleobjektiv 70-200mm von Sony mit einer Blende von f2.8 mein absolutes must-have bei jeder Fotosession, wenn es um rasante Renn- und Springbilder geht. Dank des integrierten Tieraugenfokusses und der High-speed-Geschwindigkeit der Kamera - sie macht 20 Bilder pro Sekunde - kann ich einmalige Actionaufnahmen von Hunden festhalten. Die Augen des Hundes sind bei diesen Aufnahmen immer gestochen scharf. Der Augenfokus zur Erkennung der Tieraugen ist für meine Arbeit als Hundefotografin einfach unentbehrlich geworden und erleichtert mir meine Arbeit enorm.
Früher habe ich manuell auf die Augen des Hundes fokussiert und bei Rennaufnahmen hatte ich dementsprechend sehr viel Ausschussbilder dabei. Der integrierte Augenfokus erleichtert mir die Arbeit insofern, dass er automatisch auf den Augen des Tieres bleibt und ich sozusagen die Kamera "nur noch" hinterherführen muss. Gerade bei dunklen bis schwarzen Hunden hatte ich damit beim manuellen Fokus immer grosse Schwierigkeiten - jetzt nicht mehr.
Mittlerweile gibt es natürlich Kameras, die weitaus mehr Bilder pro Sekunde aufnehmen. Mir reichen die 20 Bilder/sek für meine Arbeit aber vollkommen aus. Jede kleinste Bewegung, die wir mit dem blossen Auge gar nicht wahrnehmen, wird somit auf Bildern "eingefroren".
Sony Tele 70-200mm / f2.8
für Portraitbilder
Aber auch für meine geliebten Portraitfotos ist das Tele von Sony mit der Blende f2.8 ein absolutes Allround-Talent. Es ist eins der Objektive, die ich bei meinen Fotoshootings immer dabei habe. Einerseits um flexibel mit dem Zoom zu sein, gerade bei springenden und tobenden Hunden. Aber auch um Bilder zu machen, wo ich mehrere Hunde zusammen fotografiere und/oder für Bilder mit den Herzensmenschen zusammen. Mit dem Teleobjektiv habe ich dabei eine gute Range, damit die Schärfe stimmt und ich mal näher, mal weiter weg mit dem Objektiv zoomen kann, um verschiedene Bilder zu kreieren und Abwechslung zu schaffen.
Da die Blende von f2.8 - für meine Verhältnisse schon recht zu ist (ich fotografiere sehr oft ganz offenblendig mit einer Blende von f1.8) - eignet es sich perfekt für Gruppenbilder von Hunden oder eben für gemeinsame Bilder von Hund und Menschen. Hier achte ich zusätzlich noch darauf, dass der Hintergrund vom Objekt weit genug entfernt ist, damit er weich und verschwommen auf dem fertigen Bild erscheint.
Sigma 105mm / f1.4
für Portraitbilder mit tollem Bokeheffekt
Mit dem Objektiv von Sigma, dem 105mm f1.4, arbeite ich schon sehr lange, genau genommen seit dem Sommer 2018, quasi als es neu rauskam. Ich hatte damals von der Firma Ott + Wyss AG aus Zofingen die Möglichkeit bekommen, dieses Objektiv zu testen. Es galt damals als der Bokeh-Master schlechthin. Kurzum es ist und bleibt mein absolutes Lieblingsobjektiv in der Fotografie. Von Beginn an war und bin ich noch immer total begeistert von der knackigen Schärfe des jeweiligen Motivs, was im Vordergrund steht. Sowie vom weichen und soften Hintergrunds, den es durch die Offenblende von f1.4 zaubert. Ein absolutes Bokeh-Wunder, dass ich nicht mehr missen möchte.
Ich liebe es, wenn der Hintergrund sanft, weich und verschwommen erscheint, durch Lichtpunkte wie Sonnenlicht oder Lichter in der Stadt, kann ich damit einzigartige Bilder erschaffen. Das Drumherum verschwimmt und der Fokus liegt ganz auf dem Tier oder Tier und Mensch. Die oben gezeigten Bilder sind fast alle mit einer Blende von f1.8 fotografiert. Kleiner Tipp von mir: Je offenblendiger fotografiert wird, desto mehr verschwimmt der Hintergrund und desto weicher wird er. Genau deshalb liebe ich mein Sigma 105mm so sehr.
Sigma 35mm / f1.4
für eine Perspektive von oben
Um andere Perspektiven zu bekommen, close-up Bilder zu machen und um die Natur als natürlichen Rahmen mit einzubinden, nutze ich sehr gerne mein Sigma 35mm mit der Blende f1.4. Mit dieser Festbrennweite fotografiere ich fast ausschliesslich immer von oben herunter. So entsteht eine ganz besonders schöne Perspektive, die ich mit den oben genannten Objektiven nicht so kreieren könnte. Bei der Fotografie von Tier und Mensch liebe ich dieses Objektiv ganz besonders, weil ich damit die besondere Bindung und Liebe zueinander einfangen kann. Näher dran bedeutet gleich auch mehr Emotionen und mehr Gefühl im Bild rüber zu bringen.
Bei diesem Objektiv spiele ich auch gerne mit der Natur, sprich mit verschiedenen Sträuchern und Büschen und setze diese als eine natürliche Umrahmung im Bild ein. Die Hundeaugen leuchten in dieser Perspektive auch immer besonders schön, denn wer schaut nicht gern in die Augen seines Hundes? Das 35mm habe ich auch immer bei allen meinen Fotoshootings dabei, für mich auch ein must-have-Objektiv.
Sony 24mm / f1.4
für die Einbindung von Landschaft
Ein Objektiv, welches ich fast gar nicht bei meinen Fotoshootings bei mir in der Umgebung nutze. Ein absolutes Landschaftsobjektiv, welches ich genial finde, wenn ich Hunde und ihre Menschen in atemberaubender Landschaft fotografieren möchte. Da entfaltet es seine Topleistung, wie ich finde. Oder aber, um wunderschöne Fotoreportagen in den Schweizer Alpen festzuhalten - dafür ist das 24mm auch wirklich mega geeignet. Meist habe ich dieses Objektiv einfach im Urlaub dabei, beim Wandern in den Bergen. Das leichte Gewicht ist ebenfalls ein grosser Pluspunkt, um es beim Wandern mit ins Rucksackgepäck zu nehmen. Die anderen oben beschriebenen Objektive sind sehr schwer, ausser das 35mm, so dass ich diese bei Wanderungen im Urlaub z.B. nie mitnehme. Da beschränke ich mich dann einfach auf 1 Objektiv mit einer Festbrennweite, also entweder für das 24mm oder das 35mm.
Hab ich dich neugierig auf eine Fotosession mit deinem Hund bei mir gemacht?